Pflanzkartoffeln

Seit 2020 nehmen die Vermehrungsflächen für Pflanzkartoffeln ab, zuerst langsam und nun beschleunigt. Die Ursachen sind, wie immer, vielfältig. Aber es gibt dennoch eine tiefere Ursache, die wir nicht ignorieren können. Das Klima verändert sich.
Die grossen Wetterschwankungen stellen den Anbau von Pflanzkartoffeln zunehmend vor Probleme.
Im Jahr 2023 waren die grössten Schwierigkeiten die zu feuchten Bedingungen im Frühjahr, die den Pflanztermin stark verzögerten. Ausserdem begünstigt die Hitze Blattläuse, die Virosen verbreiten. Infolgedessen sinkt der in der Schweiz produzierte und verkaufte Anteil, während die Importe ansteigen. Die Abfolge von schwierigen Jahren entmutigt die Pflanzgutproduzenten. Die Referenzfläche von 1540 ha wird nicht erreicht. Die angekündigten Flächen für die Vermehrung von Pflanzgut werden im nächsten Wirtschaftsjahr unter 1400 ha liegen.

Saatgetreide

Das Ergebnis der Getreideverkäufe zum 30. November war enttäuschend. Eine Differenz zwischen November 2022 und November 2023 von -7,4%, übertrifft die Befürchtungen bei weitem. Die Tatsache, dass eine nicht unerhebliche Fläche an Zuckerrüben zu diesem Zeitpunkt noch nicht geerntet war, könnte einen Teil dieses Ergebnisses erklären. Andere Gründe, wie die Zunahme der Biodiversitätsförderflächen oder die Aussaat in weiten Reihen, könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Ohne die tatsächliche Entwicklung dieser Flächen zu kennen, ist es jedoch noch zu früh, um Schlussfolgerungen zu ziehen.
Futtergetreide musste mit einem Rückgang von rund 1000 t den schwersten Verlust hinnehmen. Mit einem Verkaufsrückgang von fast 700 t ging Gerste am stärksten zurück. Überraschenderweise ist auch der Bio-Getreidesektor sehr stark vom Verkaufsrückgang betroffen. Bei diesem Label betrug der Rückgang 419 Tonnen. Er sinkt damit von 12.9% der Verkäufe im Jahr 2022 auf 12% im Herbst 2023 (Brot- und Futtergetreide). Die Verkäufe von ungebeiztem ÖLN-Getreide (2864 t) haben in dieser Kampagne das Bio-Getreide (2573 t) übertroffen.

Andere Kulturen

Der späte Frühling und der trockene Sommer wirkten sich unterschiedlich auf die anderen Kulturen aus.
Die Futterpflanzen (Klee und Gräser) erlitten nur geringe Verluste. Die geernteten Mengen und Qualitäten scheinen zufriedenstellend bis gut zu sein.
Die Erträge der Eiweisspflanzen entsprachen nicht den Erwartungen. Während die Nachfrage stieg, konnte die Saatgutproduktion von Öl- und Eiweisspflanzen kaum Schritt halten. Nach Jahren grosser hitzebedingten Schwierigkeiten bei Maiswaren die Ergebnisse in diesem Jahr besser. Dennoch liegen sie mit 26 dt/ha unter den erwarteten Erträgen (30 dt/ha).