Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Landwirte
Liebe Gäste und Pressevertreter
Ich heisse Sie zur Delegiertenversammlung in Murten sehr herzlich willkommen und wünsche Ihnen bei dieser Gelegenheit ein ausgezeichnetes Jahr 2020. Möge es privat wie beruflich glücklich und erfolgreich sein.
Das Frühjahr 2019 bescherte uns schönes Wetter und die Bedingungen für die Pflanzung der Kartoffeln waren sehr gut. Es gab Schnee und Kälte im Mai und Hitzewellen im Juni. In der Schweiz waren die Kartoffelerträge im Allgemeinen sehr niedrig. Am Ende des Sommers hatten wir glücklicherweise genug Regen, was es ermöglichte, die Futtervorräte ein wenig aufzustocken.
Zukunft, Ernährung, Demographie, Biodiversität, Aussichten für die Menschheit… all diese Fragen tauchen fast täglich in den Medien auf.
Unsere Ernährung? Dieses Thema ist zu einer der schlimmsten Sorgen geworden. Noch nie zuvor hatten wir so viel Nahrung in den reichen Ländern, während die armen Länder das Gespenst des Hungers noch überwinden müssen. Aber wir wagen es, diejenigen, die uns ernähren, als Verschmutzer und Vergifter zu bezeichnen! Während sie alles daransetzen, uns mit ausreichender und gesunder Nahrung zu versorgen.
Kommen wir schliesslich noch zu den Tieren, die uns so sehr am Herzen liegen. Viele stellen diese auf die gleiche Stufe wie den Menschen. Sie kritisieren im Namen des Antispeziesismus den Fleischkonsum und sind gegen die Viehzucht. Sie fordern aber gleichzeitig die Rückkehr von Bären und Wölfen in unseren Lebensraum.
Wir sind uns alle einig, dass die Natur geschützt werden muss. Aber welche?
Sogar die Insekten sind unsere so genannten Freunde geworden. Wie weit soll der Schutz der Biodiversität gehen? Viren, Flöhe, Wanzen, Zecken, Mücken, die tödlicher Krankheiten verbreiten können… haben sie dieselben Rechte? Sie sind in jedem Fall integraler Bestandteil der sakrosankten Biodiversität.
Wir sind auf dem falschen Weg. Jedes Mal, wenn ein Landwirt aufgibt, macht unser Land einen Schritt zurück.
Doch welch schöner Beruf! Auch wenn die Landwirte im Verlauf der Geschichte nicht immer gut behandelt wurden. Wie oft werden unsere Nahrungsmittel diskreditiert, die Bevölkerung sorgt sich über den Zustand unseres Planeten, unsere Gesundheit und das Tierwohl. Wir sind uns einig, dass dies grosse Herausforderungen sind, und dass wir unter Berücksichtigung all dieser Aspekte die Ernährung der Bevölkerung mit gesunden und einwandfreien Produkten sicherstellen wollen.
Doch die Landwirtschaft wird oft angeschwärzt und durch Unwahrheiten verunglimpft. Ich denke da an die bevorstehenden Initiativen «Trinkwasser-Initiative» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide», über die das Stimmvolk entscheiden wird. Mobilisieren wir uns und zeigen wir den Konsumenten die Gefahren auf, welche eine Annahme dieser Initiativen für uns hätte. Also marschieren wir für die Landwirtschaft und nicht für das Klima.
Wie Sie in unserem Jahresbericht lesen konnten, hat es swisssem in diesem Jahr nicht an Arbeit gemangelt. Ich hoffe, dass Ihnen unser neues Logo gleich gut gefällt wie mir. Die Website und die Werbeslogans werden nach der gleichen Vorlage neugestaltet.
Schliesslich möchte ich es nicht unterlassen, allen Partnerorganisationen zu danken, welche mit swisssem zusammenarbeiten. Danke auch an die Vorstandsmitglieder für ihre Aufgeschlossenheit, welche uns angenehme und konstruktive Sitzungen ermöglicht.
Ich möchte Frau Henriette Thévoz und Mireille Godel herzlich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit danken. Danke auch an die Geschäftsleitung der DSP und Herrn Alain Lehmann für die gewissenhafte Führung der Buchhaltung. Schliesslich möchte ich Herrn Christof Rüfenacht, unserem Geschäftsführer, für sein Engagement und seine Verfügbarkeit für swisssem danken.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Murten, 30. Januar 2020 Jean-Luc Pidoux